Montag, 21. November 2011

Moloko+. Kurt-Schumacher-Straße, Frankfurt a.M.

Nach einem langen Shopping-Tag in Frankfurt gibt es nichts Besseres als einen Cappuccino und ein großes Stück Kuchen. Beides bekommt man im Café Moloko+, das ein wenig versteckt in einem Säulengang hinter der Haupteinkaufsstraße Zeil in Richtung Main liegt.


Der eigensinnige Mix aus teils alter Einrichtung, Blumen, rohen und holzvertäfelten Wänden erzeugt gerade im düsteren November eine angenehme Atmosphäre. Die Drehstühle an großen Tischen könnten auch direkt aus einem 60er-Konferenzraum stammen, sodass wir sofort über das Café als tollen Ort für die nächste Präsentation oder Konferenz nachdenken mussten.


Äußerst charmant ist die in die Wand eingelassene Kuchenvitrine, wohl ein ehemaliger Küchenaufzug, und auch ihr Inhalt kann sich durchaus sehen lassen. Wir haben uns für einen Mohn-Aprikosen- sowie einen Kirsch-Schokoladenkuchen entschieden (dritter bzw. erster von oben).
Lauras Stück hat selbst mich als nicht sonderlich großen Mohn-Fan überzeugt, da die Mohnsamen mit einer Käsekuchenmasse vermischt und nicht so konzentriert wie sonst üblich waren. Über süße Aprikosen in so einem Kuchen kann man streiten, insgesamt jedoch ein guter, sehr mächtiger Kuchen.


Die Bezeichnung meines Stücks war dagegen etwas irreführend: Der Schokoladenanteil war kaum herauszuschmecken, da der gesamte Kuchen von einem sehr starken Nussgeschmack überflutet wurde. Das wäre an sich zwar nicht problematisch, doch auch die Konsistenz dieses Exemplars fiel viel zu pappig und schwer aus.
Zum Glück rettete der Cappuccino den genussvollen Teil des Cafébesuchs: Nicht zu viel Schaum und ein ungewöhnliches, aber interessantes Aroma.

Zum Abschluss ein Blick auf die Karte: Die Frühstücksauswahl sieht sehr überzeugend aus und abends locken vielversprechende Kleinigkeiten, was uns zu der Empfehlung bringt, das Moloko+ aufgrund seiner stilvollen und gemütlichen Einrichtung und einer großen Cocktail- und Drinkauswahl eher für einen abendlichen Barbesuch zu nutzen.












Moloko+
Kurt-Schumacher-Str. 1
60311 Frankfurt a.M.

Mittwoch, 9. November 2011

SobiCOCOA. Georgenstraße, München

Wird man Cafés mit bunt zusammengewürfeltem Flohmarkt-Mobiliar irgendwann überdrüssig? Wir jedenfalls werden’s vorerst nicht! So sehr ich klares Design mag: für eine gemütliche Stunde bei Kaffee & Kuchen braucht es Holz, Rundungen, Kissen, Farben.

Was ich in Cafés, vor allem in Großstädten, suche, ist Ruhe abseits der Einkaufsstraßen – weshalb man in diesem Blog auch keine Café-Ketten finden wird. Dafür eben Kleines, Feines: wie das Sobi Cocoa in München Schwabing.


Dort also, in Ruhe und an einem alten Tischchen, leider in der Mitte des Raums, nehmen wir an einem Herbsttag Platz und bewundern die handgeschriebene, in Leder gebundene Karte. Wer mehr Glück hat als wir, zieht sich in die zu großen Sitzflächen umgebauten Fensternischen zurück und könnte sich dort sogar nach Art der Römer zum Essen hinlegen. Ob man jemals wieder aufsteht, ist die andere Frage.. Keine Angst: vor der Tür gibt es nicht so viele Flaneure, als dass man sich wie eine lebendige Schaufensterpuppe fühlen würde. Trotz einiger Macbooks um uns herum ist die Atmosphäre nicht arbeitsam (dennoch sprechen wir uns für Laptopverbote in Cafés aus!). Auch draußen gibt es Sitzplätze – das Ambiente stimmt also.

Während wir noch beschäftigt sind, den Raum mit all seinen Details zu erfassen (Marmelade, Wein, Wodka in den Regalen, eine große Auswahl an Becks Cocoa, eine Salatbar für den Lunch, eine Ecke mit Büchern) kommt schon unser Kaffee: rein visuell der schönste, der uns je serviert wurde. Zwei Tassen Cappuccino auf einem Holzbrettchen, elegant und in der klassischen Farbkombination aus weiß, schwarz und rot. Simpel, aber effektvoll! Der Geschmack konnte da durchaus mithalten, der kleine Punktabzug rührt daher, dass wir uns an die Mini-Portionen der Münchner nicht so schnell gewöhnen werden.


Zum Kuchen! Oder: Kakaofestival. Ich hatte eine Schoko-Tarte, schwarz, kakaoreich und trotzdem saftig, genau die richtige Mischung aus bitter und süß um mich für eine Viertelstunde sehr glücklich zu machen. Felix vergnügt sich inzwischen mit einem Käsekuchen, ebenfalls mit Kakao, was sich als erstaunlich gute Kombination herausstellt. Nur die Schokostücken in der Käsemasse waren Felix’ Meinung nach unnötig.
Mehr Kuchenauswahl gab es auch gar nicht – aber lieber zwei gute als viele mittelmäßige Kuchen!


Zum Abschluss noch eine Trüffelpraline, die so verführerisch auf dem Tresen lag und der ich einfach nicht widerstehen konnte und dann geht’s wieder raus an die frische Luft, sehr zufrieden und mit einem Kakaorest im Mundwinkel.













SobiCOCOA
Georgenstraße 48
80796 München