Mittwoch, 9. November 2011

SobiCOCOA. Georgenstraße, München

Wird man Cafés mit bunt zusammengewürfeltem Flohmarkt-Mobiliar irgendwann überdrüssig? Wir jedenfalls werden’s vorerst nicht! So sehr ich klares Design mag: für eine gemütliche Stunde bei Kaffee & Kuchen braucht es Holz, Rundungen, Kissen, Farben.

Was ich in Cafés, vor allem in Großstädten, suche, ist Ruhe abseits der Einkaufsstraßen – weshalb man in diesem Blog auch keine Café-Ketten finden wird. Dafür eben Kleines, Feines: wie das Sobi Cocoa in München Schwabing.


Dort also, in Ruhe und an einem alten Tischchen, leider in der Mitte des Raums, nehmen wir an einem Herbsttag Platz und bewundern die handgeschriebene, in Leder gebundene Karte. Wer mehr Glück hat als wir, zieht sich in die zu großen Sitzflächen umgebauten Fensternischen zurück und könnte sich dort sogar nach Art der Römer zum Essen hinlegen. Ob man jemals wieder aufsteht, ist die andere Frage.. Keine Angst: vor der Tür gibt es nicht so viele Flaneure, als dass man sich wie eine lebendige Schaufensterpuppe fühlen würde. Trotz einiger Macbooks um uns herum ist die Atmosphäre nicht arbeitsam (dennoch sprechen wir uns für Laptopverbote in Cafés aus!). Auch draußen gibt es Sitzplätze – das Ambiente stimmt also.

Während wir noch beschäftigt sind, den Raum mit all seinen Details zu erfassen (Marmelade, Wein, Wodka in den Regalen, eine große Auswahl an Becks Cocoa, eine Salatbar für den Lunch, eine Ecke mit Büchern) kommt schon unser Kaffee: rein visuell der schönste, der uns je serviert wurde. Zwei Tassen Cappuccino auf einem Holzbrettchen, elegant und in der klassischen Farbkombination aus weiß, schwarz und rot. Simpel, aber effektvoll! Der Geschmack konnte da durchaus mithalten, der kleine Punktabzug rührt daher, dass wir uns an die Mini-Portionen der Münchner nicht so schnell gewöhnen werden.


Zum Kuchen! Oder: Kakaofestival. Ich hatte eine Schoko-Tarte, schwarz, kakaoreich und trotzdem saftig, genau die richtige Mischung aus bitter und süß um mich für eine Viertelstunde sehr glücklich zu machen. Felix vergnügt sich inzwischen mit einem Käsekuchen, ebenfalls mit Kakao, was sich als erstaunlich gute Kombination herausstellt. Nur die Schokostücken in der Käsemasse waren Felix’ Meinung nach unnötig.
Mehr Kuchenauswahl gab es auch gar nicht – aber lieber zwei gute als viele mittelmäßige Kuchen!


Zum Abschluss noch eine Trüffelpraline, die so verführerisch auf dem Tresen lag und der ich einfach nicht widerstehen konnte und dann geht’s wieder raus an die frische Luft, sehr zufrieden und mit einem Kakaorest im Mundwinkel.













SobiCOCOA
Georgenstraße 48
80796 München

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