Zentral gelegene Cafés in Großstädten sind meist nicht das, was ich mir unter einem guten Café vorstelle: Entweder findet man eine der großen Café-Ketten oder Touristencafés mit überteuerten Preisen – verständlich, die Mieten müssen ja irgendwie wieder reingeholt werden.
Wer in München aber wirklich zentrales – im Sinne von „S-Bahn-Station Marienplatz“ – Café sucht, muss nur einmal quer über den hübschen Viktualienmarkt laufen, links abbiegen und genau hinschauen: dort liegt das kleine, feine Café Fräulein!
Zwischen Flohmarktgeschirr und alten schwarz-weiß-Fotos fühlt man sich augenblicklich wohl, was sonst in kleinen Cafés oft schwierig ist. Felix findet es allerdings ein bisschen beengt - das hängt aber natürlich auch davon abhängt, wie viel gerade los ist. Besonderes Glück ist es, den Fensterplatz zu erwischen – drinnen auf der Fensterbank oder draußen auf der Bank vorm Fenster. Dann geht’s ans Bestellen, schwierig, schwierig: eine wirklich gute Zimtschnecke (das Backwerk kommt aus der Zimtschneckenfabrik; in der Zimtschneckenfabrik in Giesing gibt es ebenfalls ein Café Fräulein) oder einer von den leckeren kleinen Kuchen?
Diesmal: ein Kuchen. Ein(e?) „Blondie“ um genau zu sein, mit weißer Schokolade, Cashews und Himbeeren – mächtig und extrem lecker. Von einem Café-Fräulein-Kuchen nehme ich meist die Hälfte mit nach Hause (und hab dadurch die doppelte Freude…). Dazu, wie eigentlich immer, ein Cappuccino, stark und gut und mit 2,80€ auf durchschnittlichem Münchner Niveau. Wasser und Gläser stehen auf jedem Tisch – perfekt! Für den heißen Sommernachmittag kann ich auch die hausgemachte Holunderblüten-Limo empfehlen.
Für die Herzhaften unter den Genießern gibt es übrigens auch Salat, Baked Potatoes und andere Snacks. Aber wen interessierte das schon, wenn daneben die kleinen Kuchen in der Auslage stehen? Mich jedenfalls nicht!
P.S.: Wer den Stachus für zentraler als den Marienplatz hält: Dort in der Passage im/unter Karstadt gibt es mittlerweile eine Dependance!